Niederlande

Vielfältiges Venlo

23.09.2013

KM 1

Zu Beginn meines heutigen Trainings-Laufes durch die niederländische Binnenstadt Venlo musste ich mich entscheiden, ob es eine kleine oder große Runde werden soll. Ohne lange zu zögern bog ich natürlich rechts ab: mindestens 20 Kilometerchen waren heute geplant. Also los!

KM 2

Da ich nicht direkt in Venlo City wohne, sondern etwas südwestlich der Stadt, verlief der zweite Kilometer durch den Ortsteil Hout-Blerick. Neben ein paar netten Siedlungen und einer Kirche gab es hier keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten. Also schnell hindurch und weiter Richtung Maas!

KM 3

Endlich erreichte ich den Fluss Maas, der mich von nun an die nächsten 9 km begleiten sollte. Entlang beider Ufer gibt es - meist unscheinbar - viele interessante Lauf- und Wanderwege, die ich erkunden wollte. Zunächst verliefen einige hundert Meter auf der grasbewachsenen Deichkrone und ...

KM 4

... nach einer kurzen Asphaltpassage auf der Straße wechselte man auf schmale Single-Trail-Pfade zwischen Blumen und Brennnesseln. Hier war das Laufen zwar mühsam und es ähnelte eher einem hilflosen Gehopse, jedoch faszinierte mich die ruhige und unberührte Natur entlang der Maas.

KM 5

Auch einen Kilometer später waren naturbelassene Hürden zu meistern, wie hier die Überquerung eines kleinen Baches. Dahinter ging es weiter über Rasenwege, die allerdings an manchen Stellen von Kuhfladen übersät waren. Diese zu Überspringen zählte auch zu den ganz natürlichen Hürden!

KM 6

Relativ weit im Süden der Stadt gönnte ich mir am steinigen Ufer des Flusses eine kurze Pause. Leider bewölkte sich der Himmel nun zusehends und ich hoffte, dass es nicht zu regnen anfing. Zum Glück blieb der Regen aus, aber bis die Sonne wieder rauskam, dauerte es noch eine Weile.

KM 7

Um an diesem Punkt der Maas die Uferseite trockenen Fußes zu wechseln, muss man auf eine kleine Fähre zurückgreifen. Diese befördert im Fünf-Minutentakt Fußgänger, Radfahrer und sogar bis zu sechs Autos. Als Fußgänger zahlt man übrigens 0,20 €, als Radfahrer 0,60 €. Akzeptabel.

KM 8

Auf der rechten Flussseite machte ich mich wieder auf den Weg Richtung Norden und da ich weiterhin Straßen meiden wollte, entschied ich mich für den grasbewachsenen Uferweg. Dieser führte an mehreren Rinderwiesen und einem prächtigen, schlossähnlichen Anwesen vorbei.

KM 9

Außerdem wurden hier vor nicht allzu langer Zeit moderne Wohnhäuser gebaut, die ihren Bewohnern natürlich direkten Maas-Blick bieten. Ich wüsste nur zu gern, wie hoch die Mietpreise hier wohl sind. Für ein WG-Zimmer im rechten Haus würde ich auch ein-zwei Euro mehr ausgeben.

KM 10

Kurz bevor es weiter Richtung Innenstadt ging, wechselte ich abermals die Uferseite. Doch diesmal nutzte ich die Autobahnbrücke der A73 (‚Zuiderbrug‘). Auf der anderen Seite der Maas erkennt man schon eines der vier großen, bunten Plattenhäuser, an denen ich gleich vorbeilaufen werde.

KM 11

Hier ist die Maas-Promenade asphaltiert, was wohl einer der Gründe dafür ist, dass einem häufig andere Jogger & Radfahrer entgegenkommen. Man merkt immer wieder, dass die Niederländer ein gesundheitsbewusstes Völkchen sind und dass viele auf ihre Fitness achten. Daumen hoch dafür!

KM 12

Mit Erreichen der zweiten Brücke (‚Maasbrug‘) stand ich den Wächtern Venlos gegenüber. Diese sogenannten „De Wachters“ warnen seit 2007 an vier Stellen der Brücke vor Aggressivität, Gewalt und Krieg und erinnern an die vollständige Zerstörung dieser Brücke im Zweiten Weltkrieg (25.11.1944).

KM 13

Nachdem ich die Brücke überquert und Venlos City auf der linken Seite passiert habe, erreichte ich das komplett neu erbaute Limburgs Museum. Nicht nur Kultur wird hier großgeschrieben, sondern auch Sport, denn seit 2012 findet hier auch der Zieleinlauf des Venloop Halbmarathons statt.

KM 14

In unmittelbarer Nähe des Museums ist der rechteckige Julianapark. Dieser liegt parallel zur Einkaufsstraße der Innenstadt und bietet den Anwohnern eine ideale Spaziermöglichkeit. Neben dem Springbrunnen gibt es auch einen großen Spielplatz und eine Half-Pipe für Skater.

KM 15

Auch am Hauptbahnhof von Venlo fand vor knapp zwei Jahren eine völlige Modernisierung statt. Während damals noch Verkehrschaos herrschte und die gesamte Umgebung trist und veraltet aussah, verläuft die Hauptverkehrsstraße nun durch einen Tunnel unter dem Bahnhofsplatz.

KM 16

Gut einen Kilometer weiter Richtung deutscher Grenze erreichte ich das Fußballstadion des niederländischen Zweitligisten VVV Venlo. Mit zwei guten Freunden habe ich mir hier schon mal ein Fußballspiel gegen den SC Heerenveen angeschaut. Leider verlor Venlo dieses Spiel deutlich.

KM 17

Kurz vor der deutsch-niederländischen Grenze bog ich rechts ab und versank im Grenzwald. Da die Niederländer so Fahrrad-verrückt sind, gab es auch hier einen schönen Radweg, der sich auch zum Laufen ideal eignet. Über den Baumkronen ließ sich dann auch endlich wieder die Sonne blicken.

KM 18

Nach Verlassen des Radwegs wechselte ich ein letztes Mal auf eine kurze Offroad-Passage und entdeckte hierbei diesen kleinen See. Ich erinnerte mich, dass ich hier schon einmal gewesen bin, allerdings kam ich damals aus anderer Richtung. Solche Orte überraschen immer wieder auf's Neue!

KM 19

Huch, wen haben wir denn da? Ein wenig hinter Kilometer 19 schaute mich dieser Kollege vom Streckenrand an. In einem Gehege direkt neben der Straße waren nicht nur viele Hühner und einige Lamas, sondern auch dieser Strauß. Zudem posierte er wie ein Profi vor der Kamera. Echt genial!

KM 20

Die Leichtathletik-Anlage des Vereins ‚Scopias‘ war schon einige Male der Ort, an dem ich meine Intervalle geballert habe. Meist bin ich direkt nach der Vorlesung hierhin gekommen, da der Sportplatz nur 500 Meter von meiner Fachhochschule entfernt liegt. Und die Tartanbahn ist göttlich!

KM 21

Hier sieht man meine Fachhochschule, an der ich insbesondere im zweiten Halbjahr 2011 viele Trainingsläufe mit anderen Studenten und sogar Dozenten gestartet und beendet habe. Meistens liefen wir im lockeren Tempo über beide Brücken und entsprechend entlang der Maas: exakt 5,3 km.

KM 22

Diese Bäckerei scheint unbedeutend zu sein, jedoch riecht es dort jeden Morgen so unfassbar gut nach frisch gebackenen Brötchen und anderen Köstlichkeiten! Und da ich täglich mit dem Fahrrad zur Schule fahre, genieße ich die wenigen Meter entlang des kuriosen Gebäudes.

KM 23

Auf dem Weg zu meiner Studenten-WG geht es häufig an der Autobahn A73 entlang. Diese Glaswände sollen hierbei den Lärm mindern und dass das tatsächlich hervorragend funktioniert, hätte ich zuvor nie geahnt. So wird auch das Stresspotential der Anwohner gemindert. Super Sache!

KM 24

Nach 24 abwechslungsreichen Kilometern entlang der Maas, durch die Innenstadt von Venlo, durch Wälder und Parkanlagen und vorbei an vielen interessanten Dingen der Stadt erreichte ich in einer Zeit von 01:49:25 Std. meine WG, die wir liebevoll als „Geisterhaus“ bezeichnen!