39. Star Balm Strandlopen Noordwijk

15.07.2010

Noch bevor mein Männerurlaub im Sommer 2010 mit ein paar sehr guten Freunden in Holland begann, schaute ich mich nach einem kleinen, potentiellen Wettkampf in dieser Zeit und in der näheren Umgebung um. Urlaub vom Abiturstress ist nämlich nicht gleichbedeutend mit Urlaub vom Laufen!

Da wir auf einem Campingplatz in Noordwijkerhout, nur 3 km vom Strand entfernt und ziemlich genau zwischen den Städten Amsterdam und Den Haag, zelten wollten und wir mit ungefähr 10 Tagen rechneten, war ich optimistisch, etwas attraktives zu finden. Dennoch sollte es kein großes, internationales Laufevent sein, denn der Spaß am eigentlichen Urlaub mit BBQ und Bier stand ganz klar an erster Stelle! Umso genialer war somit die überschaubare Laufserie aus mehreren Strandläufen, die allesamt an aufeinander folgenden Donnerstagen in der Nachbarstadt Noordwijk stattfanden. Zur Auswahl standen jedes Mal zwei Distanzen: 4 oder 8 km.

Für mich war die Sache eindeutig: Ich hab Bock, erstmals auf Sand zu laufen! Mit ein wenig Überredungskunst ließen sich während des Campingurlaubs auch die Jungs dazu überreden, zumindest die 4 km in Angriff zu nehmen. Da sich Max kurz vor dem Wettkampftag am Fuß verletzt hat, blieben noch Mathias, Christoph, René und ich, die sich am besagten Donnerstagnachmittag, den 15.07.2010, langsam aber sicher auf den Lauf vorbereiteten. Eine knappe Stunde vor dem Start fuhren wir mit dem Auto die 9 km nach Noordwijk und fanden dort recht schnell einen Parkplatz in Strandnähe - nur leider für 4 €. Von dort waren es wenige Meter bis zum Start-Ziel-Bereich, der durch Flaggen des Sponsors gekennzeichnet war.

Für eine Startgebühr von 3 € pro Person gab es zunächst mal ... nichts! Weder Startnummer, noch eine offizielle Zeitmessung oder Wertung. Diese gab es lediglich für die Läufer, die an allen Etappen teilnahmen. Für uns Einmal-Starter gab es immerhin ein kleines Kärtchen, womit wir uns nach dem Lauf eine Finisher-Medaille abholen sollten.

Völlig ohne Druck und mit Vorfreude auf die bevorstehende Herausforderung wärmten wir uns ein bisschen auf. Dabei merkte ich wieder dieselben Schmerzen im Knie, die mich schon seit über drei Wochen nervten. Keine ideale Ausgangslage. Und so beschloss ich, statt - wie anfangs geplant - barfuß zu laufen, doch lieber die gedämpften Laufschuhe anzuziehen. Sicher ist sicher!

Kurz vor dem Start um 19.30 Uhr fanden sich immer mehr Teilnehmer an der imaginären Startlinie zwischen den beiden Flaggen ein. Unterdessen haben wir erfahren, dass wir zunächst 2 km Richtung Süden und von dort nach einem Wendepunkt denselben Weg wieder Richtung Norden laufen sollen. Der Wendepunkt der 8-km-Läufer lag dementsprechend 4 km vom Start entfernt.

Um 19.30 Uhr ging es dann endlich los. Alle 4- und 8-km-Läufer stürmten gemeinsam los und da die Startlinie ausreichend breit war, kam es zu keinen Rempeleien. Nach knapp 100 Metern formte sich eine lange Läuferkette parallel zum Wasser; und zwar dort, wo der Sand nicht zu weich und nicht zu matschig war. Im Prinzip war der Untergrund fast mit Asphalt vergleichbar, denn hätte es nicht so viele Fußabdrücke der Vorauslaufenden gegeben, wäre der feuchte Sand fest und gleichmäßig glatt gewesen.

Unsere ersten 2 km waren durch starken Gegenwind geprägt und nach den ersten 500 Metern war klar, dass der Rückweg mehr Spaß machen würde. Als die Flagge nach 2 km erreicht war, zeigte meine Laufuhr ziemlich genau 08:00 min an. Das Tempo war zwar okay, jedoch hatte ich anfangs mit einer schnelleren Zeit gerechnet.

Nach dem Wendepunkt konnte ich vor mir sehen, wie viele der Starter sich für die kürzere Distanz entschieden haben. Und es waren in der Tat noch einige Läufer, die ich nicht mehr hätte einholen können. Außerdem konzentrierte ich mich viel mehr auf meine Kumpels, die ich nun auf deren „Hinweg“ zum Wendepunkt kurz sehen konnte. In mehr oder weniger einminütigen Abständen folgten mir René, Christoph und Mathias (in dieser Reihenfolge). Auch sie kämpften angestrengt gegen den Wind und freuten sich wahrscheinlich ebenfalls auf die ordentliche Portion Rückenwind. Dennoch wurde ich spürbar langsamer und wusste nicht, womit das zusammenhing. Allerdings interessierte mich das eher weniger und so ließ ich die 4 km ohne Stress nach 16:47 min entspannt ausklingen.

Max machte während unserer Zieleinläufe Fotos und wartete dann gemeinsam mit mir auf die anderen drei Strandläufer. Deren Zeiten habe ich - wie auch meine eigene - schnell von der Laufuhr abgelesen, da es keine offizielle Messung gab. Und so folgte René mit einer Gesamtzeit von 19:33 min vor Christoph (21:55 min) und Mathias (22:49 min).

Nachdem wir uns nach kurzer Verschnaufpause unsere silbernen Medaillen - OHNE Band - abholten und sie ins Auto brachten, gönnten wir uns noch einen Sprung in die erfrischenden, hohen Wellen. Wie lange wir im Wasser waren, weiß ich nicht genau, aber als die Sonne langsam unterging und es kühler wurde, trockneten wir uns ab und fuhren zurück zum Campingplatz. Dort gab es unser wohlverdientes Feierabendbier und Leckeres vom Grill!

Nicht nur ich, auch die Jungs waren mehr als zufrieden mit dem kleinen Laufexkurs zum Strand. Ein rundum geiler Tag, wie er meinetwegen gern nochmal stattfinden kann!